21.01.2021

Die Migros Bank baut 2020 trotz Corona-Krise ihr Kerngeschäft aus

Im anspruchsvollen Umfeld der Corona-Krise konnte die Migros Bank 2020 ihr Geschäftsvolumen deutlich steigern. So erhöhten sich die Kundeneinlagen um 7,2% auf CHF 38,0 Mrd., die Hypothekarforderungen stiegen um 4,5% auf CHF 40,0 Mrd., und die Zahl der Vermögensverwaltungsmandate wuchs erneut im zweistelligen Prozentbereich. Gleichzeitig wurde das Online-Angebot für Privat- und Firmenkunden forciert ausgebaut.

«Trotz der Corona-Krise baute die Migros Bank 2020 ihr Kerngeschäft deutlich aus», erklärt Manuel Kunzelmann, CEO der Migros Bank. «Diese Leistung war dem grossen Engagement unserer Mitarbeitenden zu verdanken, die im vergangenen Jahr einen ausserordentlichen Einsatz geleistet und den Bankbetrieb praktisch ohne Einschränkungen aufrecht erhalten haben.» Zudem wurden als Folge der grösseren Kundennachfrage die digitalen Direktvertriebskanäle forciert ausgebaut, indem z.B. die Videoberatung und die biometrische Stimmerkennung eingeführt sowie das Angebot an Online-Abschlussmöglichkeiten komplettiert wurden. Das Online-Angebot umfasst neben der Kontoeröffnung per Video-Identifikation mittlerweile Hypotheken, Privat- und Firmenkredite, Leasing und Vermögensverwaltung. In diesem Frühjahr folgt die digitale Vorsorgelösung.

Erfreuliche Entwicklung der Ausleihungen, der Kundengelder und des indifferenten Geschäfts

Dank der Kombination von digitalen Kanälen und persönlicher Beratung konnte die Migros Bank die Hypothekarforderungen um 4,5% steigern und erreichte erstmals die Marke von CHF 40,0 Mrd. Über alle Bereiche hinweg betrug die Zunahme der Kundenausleihungen insgesamt CHF 1,8 Mrd. Von diesem Neugeschäft entfiel rund die Hälfte auf das Firmenkundengeschäft, das sich u.a. dank der Zusammenarbeit mit der Immobiliendienstleisterin CSL Immobilien AG sehr erfreulich entwickelte. Das Wachstum der Kundenausleihungen erfolgte sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft bei einer unverändert vorsichtigen Risikoselektion.

Die Kundeneinlagen wuchsen um 7,2% auf CHF 38,0 Mrd. Die starke Zunahme widerspiegelt das hohe Kundenvertrauen in die Migros Bank. Deutlich zugelegt haben auch die Kundengelder ausserhalb der Bilanz: Der Wert sämtlicher Wertschriften, welche Kundinnen und Kunden in Depots der Migros Bank hielten, stieg um 7,7% auf CHF 14,1 Mrd. Dabei betrug der Zufluss an Nettoneugeld CHF 656 Mio. Einmal mehr entwickelte sich die Nachfrage nach Vermögensverwaltungsmandaten sehr erfreulich: Ihre Zahl erhöhte sich um 23,2%.

Konsequente Umsetzung der vorsichtigen Risikopolitik

Die Kernbereiche Anlegen und Finanzieren prägten die erfreuliche Entwicklung des operativen Geschäfts. Nach CHF 306 Mio. im Vorjahr wurde 2020 auf vergleichbarer Basis ein Geschäftserfolg in Höhe von CHF 314 Mio. erzielt. Im Rahmen ihrer vorsichtigen Risikopolitik tätigte die Migros Bank Zinsabsicherungen mit der Kostenfolge von CHF 6,1 Mio. sowie vorsorgliche Wertberichtigungen von insgesamt CHF 71,4 Mio. Nach Berücksichtigung dieser Faktoren resultierte ein ausgewiesener Geschäftserfolg von CHF 237 Mio. (–22,7%).

Erhöhung der Risikovorsorge und Umsetzung der neuen Rechnungslegungsverordnung

Bei den Wertberichtigungen handelte es sich zum einen um Einzelwertberichtigungen auf Firmenkrediten in Höhe von CHF 17,1 Mio. Mit dieser Vorsichtsmassnahme wappnet sich die Migros Bank gegen allfällige Covid-bedingte Firmenkreditausfälle.

Zum anderen bildete die Migros Bank zusätzliche Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken in Höhe von CHF 54,3 Mio. Diese Erhöhung stand nicht in Zusammenhang mit Covid; sie erfolgte aufgrund der per 1.1.2020 eingeführten Rechnungslegungsverordnung der FINMA (RelV-FINMA). Diese Vorgabe verpflichtet die Banken zu vorsorglichen Wertberichtigungen auf nicht gefährdeten Forderungen. Die Migros Bank setzte die neuen Vorgaben aus Vorsichtsgründen rasch und konsequent um. So bildete sie die erforderlichen Wertberichtigungen dank ihrer Finanzkraft bereits vollständig zulasten der Erfolgsrechnung 2020, ohne dabei das bestehende hohe Eigenkapital von CHF 4,3 Mrd. zu schmälern. Die von der FINMA eingeräumte Übergangsfrist bis 2025 musste damit nicht beansprucht werden. «Dieses bilanzschonende und vom Vorsichtsprinzip geleitete Vorgehen erfolgte in enger Abstimmung mit unserem Eigentümer, dem Migros-Genossenschafts-Bund», erläutert Kunzelmann.

Vorsorgliche Wertberichtigungen prägen die Erfolgsrechnung

Infolge der erwähnten Wertberichtigungen verringerte sich im Berichtsjahr der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 14,4% auf CHF 419 Mio. Dagegen erfuhr der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft eine Zunahme um 4,9% auf den Rekordwert von CHF 107 Mio. – dies, weil Anlegerinnen und Anleger die volatilen Aktienmärkte verstärkt für Börsentransaktionen nutzten. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft sank um 7,5% auf CHF 36,8 Mio., insbesondere aufgrund von marktbedingten Wertveränderungen auf Handelsbeständen. Über alle Bereiche hinweg verzeichnete die Migros Bank eine Abnahme des Geschäftsertrags um 10,5% auf CHF 572 Mio.

Der Geschäftsaufwand erhöhte sich auf CHF 314 Mio. Dank konsequentem Kostenmanagement blieb die Zunahme mit 3,5% unter dem Wachstum der ausgebauten Kerngeschäfte. Nach Abschreibungen, Rückstellungen und Verlusten resultierte ein Geschäftserfolg von CHF 237 Mio. Unter Berücksichtigung von ausserordentlichem Erfolg und nach Steuern betrug der Jahresgewinn CHF 193 Mio. (-16,3%).

Starkes Engagement für die Gesellschaft und die Umwelt

Die Migros Bank unterstützt jährlich mit namhaften Beiträgen den Förderfonds Engagement Migros, der Pionierprojekte im gesellschaftlichen Wandel und in der Nachhaltigkeit ermöglicht. 2020 belief sich dieser Betrag der Migros Bank auf CHF 8,2 Mio.

Gut gerüstet dank neuen strategischen Initiativen

Angesichts des anhaltenden Margendrucks im Zinsengeschäft werden die Rahmenbedingungen 2021 herausfordernd bleiben. Die Migros Bank sieht sich gut aufgestellt – auch dank der neuen strategischen Initiativen. Diese betreffen den Ausbau des Direktvertriebs, die Intensivierung der Innovation zur Stärkung des Kerngeschäfts mit Firmen- und Privatkunden sowie die Ausschöpfung von Synergiepotenzialen mit der Migros-Gruppe.

in CHF Mio.
31.12.2020 31.12.2019 Veränderung in %
Bilanzsumme 50'769 47’033 7,9%
Hypothekarforderungen 40'036 38‘322 4,5%
Übrige Kundenforderungen 2'213 2’091 5,8%
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 38'020 35’482 7,2%
Kassenobligationen 575 613 -6,2%
Kundendepotwerte 14'051 13’050 7,7%
Kunden 793'000 798'000 -0,6%
Personalbestand (100%-Äquivalent) 1'406 1’362 3,2%
Niederlassungen 68 67
in CHF Mio.
2020 2019 Veränderung in %
Netto-Erfolg Zinsengeschäft 418,8 489,1 -14,4%
Erfolg Kommissionsgeschäft 107,0 102,0 4,9%
Erfolg Handelsgeschäft 36,8 39,7 -7,5%
Übriger ordentlicher Erfolg 9,6 8,8 9,9%
Geschäftsertrag 572,3 639,6 -10,5%
Personalaufwand 193,9 184,6 5,0%
Sachaufwand 119,7 118,3 1,2%
Geschäftsaufwand 313,6 302,9 3,5%
Abschreibungen 18,8 27,2 -31,1%
Rückstellungen/Verluste 3,4 3,3 1,7%
Geschäftserfolg 236,5 306,1 -22,7%
Gewinn 192,9 230,6 -16,3%
Cost-Income-Ratio 48,5% 46,9%

Weitere Auskünfte
Urs Aeberli, Public Relations, Migros Bank
Tel. 044 839 88 01, e-mail: medien@migrosbank.ch

Über die Migros Bank

Die Migros Bank gehört mit rund 800’000 Kundenbeziehungen und einer Bilanzsumme von über 50 Milliarden Franken zu den führenden Banken der Schweiz. Sie zählt zu den fünf grössten Hypothekarbanken der Schweiz, verfügt über eine breit gefächerte Anlagepalette und führt eines der umfassendsten Angebote der Schweiz für Nachhaltigkeitsfonds. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft des Migros-Genossenschafts-Bundes pflegt sie die genossenschaftlichen Werte der Migros. Sie beschäftigt auf Vollzeitbasis mehr als 1450 Mitarbeitende und verfügt über 70 Geschäftsstellen.